Rezension | Das Geheimnis meines Mannes - Liane Moriarty





Titel: Das Gehemnis meines Mannes

Originaltitel: The Husband's Secret

Reihe: /

Autor: Liane Moriarty

Verlag: Bastei Lübbe

Genre: Gegenwartsliteratur | Liebe

Seitenanzahl: 428

Erscheinungsdatum: November 2014

Preis: 12,90 € | Broschiert | Kaufen

Leseprobe




Nur im Fall meines Todes zu öffnen, steht auf dem Brief, den Cecilias Mann an sie geschrieben hat. Ihr Mann ist nicht tot. Doch was hat er ihr zu sagen? Als sie John-Paul auf den Brief anspricht, verstrickt er sich in Lügen. Ein Grund mehr, den Brief zu lesen. Was sie darin erfährt, lässt ihr bisheriges Leben in einem ganz anderen Licht erscheinen. Wie gut kennt sie ihren Mann eigentlich? Und wie weit darf man gehen, um seine Familie zu schützen?


Das letzte Buch von Liane Moriarty welches ich gelesen habe, hatte mir wirklich gut gefallen, weshalb ich nicht gezögert habe zu einem Weiteren zu greifen. Ich mag ihre Schreibweise sehr gerne und war sehr gespannt, mit welchen Geheimnissen die Protagonisten und ich hier zu kämpfen haben.

Das Cover gefällt mir wirklich gut. Es ist eine rosa Blüte abgebildet, die wirkt, als würde sie zersplittern, was ein wenig auf den Inhalt der Geschichte schließen lässt.




Cecilia war mir sehr sympathisch. Sie ist eine sehr engagierte, selbstbewusste und liebevolle Frau und Mutter, die alles für ihre Familie tut. Sie steht mitten im Leben und der Leser hat den Eindruck, dass sie nichts wirklich erschüttern könne.

Tess mochte ich ebenfalls äußerst gerne. Sie hat zwar an einigen Stellen mit sich selbst zu kämpfen, liebt ihre kleine Familie jedoch mit Inbrunst.

Rachel ist eine nette ältere Dame, die mit ihrer Vergangenheit stark zu kämpfen hat. Ihre Tochter ist einst ermordet worden und selbst viele Jahre später ist es ihr nicht möglich, ihre diesbezüglichen Empfindungen unter Verschluss zu halten.

Sie alle drei sind Spitzenmütter, jede auf ihre eigene und besondere Art. Sie wirken glatt vorbildlich, sind jedoch nicht so "perfekt", dass die Geschichte an Realität verliert. Sie haben Ecken und Kanten, welche diese drei unterschiedlichen Damen umso authentischer machen.

Die Geschichte um die oben beschriebenen drei Frauen wird aus ihren jeweiligen Blickwinkeln geschildert. Dies hat dafür gesorgt, dass sich der Leser sehr früh gut in sie hineinversetzen konnte. Der Schreibstil ist leicht und angenehm.

Schnell wird dem Leser klar, dass diese Frauen mehr miteinander verbindet, als zunächst klar ist. Ich hatte während des Lesens viel Zeit damit verbracht vor mich hinzurätseln, worin genau diese Zusammenhänge bestanden.


Leider hat die Geschichte meiner Auffassung nach erst richtig an Fahrt aufgenommen, als schon ein wenig mehr als die Hälfte des Buches um war. Die Vorgeschichte hätte meiner Meinung nach abgekürzt werden können, denn es viel mir zeitweise ein wenig schwer am Ball zu bleiben. Ich fühlte mich zwischendurch öfter dazu verlockt das Buch für den Tag wegzulegen und mich mit anderen Dingen zu beschäftigen.


Versteht mich nun jedoch bitte nicht falsch, die Geschichte ist trotzdem nicht langweilig. Viel eher haben mir die Wendungen und Zusammenhänge, nachdem die Geschichte erstmal an Fahrt aufgenommen hat, gut gefallen. Insbesondere die Auflösung wirkt plausibel und zieht den Leser in seinen Bann.

Ich konnte praktisch zu jeder Zeit nachempfinden, was die Hauptprotagonistinnen empfunden haben, auch wenn ich persönlich wohl das ein oder andere Mal anders agiert hätte.


Da gibt es zum Beispiel Cecilia, die einen Brief von ihrem Mann entdeckt, auf welchem steht, dass dieser nur im Falle seines Todes zu öffnen sei. Cecilia hat sich zunächst dagegen entschieden diesen zu öffnen. Sie hat mit ihrem Ehemann John-Paul telefoniert, der sie ausdrücklich darum gebeten hat, den Brief nicht zu lesen. Nur wirkt er auf Cecilia so, als würde er ihr etwas verheimlichen. Was denkt ihr, wie würdet ihr reagieren? Würdet ihr ihn direkt öffnen oder würdet ihr zumindest versuchen eurem Ehemann insoweit zu vertrauen? Wird es wohl bloß ein "typischer" Abschiedsbrief sein, oder gleicht dieser möglicherweise einem Geständnis?


Tess hingegen, hat sich nicht nur mit einem "möglicherweise" rumzuschlagen, denn ihr Ehemann und ihre Cousine beichten ihr gleich zu Beginn der Geschichte, dass sie sich ineinander verliebt hätten. Gerade, da Tess und ihr Ehemann einen gemeinsamen Sohn haben, kann sie nicht begreifen wie ihr geschieht. Was also sollte man an ihrer Stelle tun? 


Rachels Geschichte ist eine äußerst niederschmetternde. Der Leser erfährt Stück für Stück was mit ihrer Tochter geschah - vor so vielen Jahren. Diese Erinnerungen werden in ihr wieder hoch geholt, weil ihr Enkelsohn nach New York ziehen soll. Er ist praktisch alles für sie und sie kann sich ihr Leben nicht mehr ohne den Kleinen vorstellen, jedoch hat sie keine Wahl. Wie genau soll sie den Umzug verkraften, welcher eine weitere Lücke in ihrem Herzen hinterlassen wird?


Für das Ende hätte ich mir noch ein kurzes weiteres Kapitel gewünscht, in welchem die Zukunft der Protagonisten beschrieben würde. Es bleiben dann ja doch noch einige Fragen offen, bei denen sich die Leser auch nur ausmalen können, wie es möglicherweise weitergeht. Möglichkeiten gibt es da äußerst viele, weshalb ich persönlich offene Enden nicht besonders mag - da mag ich es doch lieber, wie beim Rest der Geschichte, von der Autorin festgelegt.


Wer von euch nun also eine Geschichte sucht, bei der er miträtseln, mitlachen und mittrauern möchte, der ist bei diesem Buch schon an einer guten Adresse. Ich vergebe aufgrund der Längen und dem Ende
3,5 von 5 Federn.




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