[Rezension] Liv, Forever - Amy Talkington
Titel: Liv,
Forever
Originaltitel:
Liv, Forever
Reihe: /
Genre: Jugendbuch
Seitenanzahl: 316
Erscheinungsdatum: März 2015
Preis: 14,95 € [Gebunden] Kaufen?
Zum Inhalt:
Eine
Liebe für die Ewigkeit … Liv spürt augenblicklich, dass es im Internat »Wickham
Hall« nicht mit rechten Dingen zugeht: Wer oder was verbirgt sich in dem alten
Gemäuer? Weiß der scheinbar unnahbare Malcolm etwas darüber? Liv verliebt sich
in ihn. Unsterblich. Doch dann wird Liv hinterrücks ermordet. Aber sie ist
nicht tot, sondern geistert mit den Seelen vieler anderer verstorbener Mädchen
durch die Schule. Ist sie verflucht? Wie lässt sich der Bann brechen? Kann Liv
zu Malcolm zurückkehren? Bald stößt sie auf das dunkle Geheimnis von »Wickham
Hall« ...
Meine Erwartungen:
Bisher habe ich überwiegend gutes zu
diesem Buch gehört, und es wurde auf einem Blog außerdem als perfektes
Herbst-Buch angepriesen, weswegen ich im Endeffekt auch danach gegriffen habe.
Das Cover:
Die Farbe des Covers gefällt mir
wirklich gut. Die Mischung aus Violett und Rosa ist wirklich schön! Der Titel
und die Blume im unteren Bereich sind ein absoluter Eye-Catcher. Auch die
Schriftart mit der der Name der Autorin geschrieben worden ist, ist wirklich
schön, und das verschnörkelte passt einfach gut zum Rest.
Die Charaktere:
Liv: Liv ist eine Kunstliebhaberin
vom feinsten. Sie kennt scheinbar jeden Künstler und ist selbst höchstbegabt.
Leben tut sie im Prinzip nur für ihre Kunst. Als Leserin konnte ich jedoch
keinerlei Verbindung zu ihr aufbauen. Ihr handeln und agieren war für mich die
meiste Zeit eher unverständlich. Sie hat eindeutig eine sehr interessante
Persönlichkeit, durch ihre Kreativität und Stärke. Ihr Leben lang ist sie eher
der Außenseiter gewesen, der nicht allzu viel Wert auf den Kontakt mit ihren
Mitmenschen gelegt hat. Nun merkt man jedoch, dass auch sie sich
innermenschliche Bindungen wünscht.
Malcom: Malcolm würde ich als einen wirklich
netten und sympathischen Charakter beschreiben. Er ist etwas undurchsichtig und
obwohl er zu den reichen „Victors“ gehört, ist ihm der Kontakt mit Außenseitern
nicht zu Schade.. zumindest seitdem er Liv kennengelernt hat. Sehr viel über
ihn erfährt man in dem Buch jedoch nicht.
Gabe: Gabe ist meiner Meinung nach
wirklich der tollste Charakter. Einfach durch seine Art schafft er es, so gut
wie jede Situation aufzulockern und aus den verzwicktesten Situationen das
Beste zu machen.
Gabe kann außerdem mit Geistern
kommunizieren, was unter anderen dafür sorgt, dass er zu den Außenseitern
gehört. Er wird als komischer Vogel abgetan, obwohl er wohl einer der einzig
tatsächlich sympathischen Menschen in Wickham Hall ist.
Meine Meinung:
Vorweg muss ich sagen, dass ich den
Klappentext wirklich grauenhaft finde! Er spoilert den Leser noch vor dem Lesen wirklich extrem! Ob es wirklich notwendig ist vorwegzunehmen,
dass Liv ein Geist ist/wird oder das sie und Malcolm sich ineinander verlieben?
Das sie ermordet wird?
Ich ärgere mich da tatsächlich noch jetzt drüber, da das doch den Hauptteil der
Geschichte ausmacht!
Diesen konnte man somit nicht wirklich genießen, da man in der ständigen
Erwartung auf den bevorstehenden Tod von Liv ist!
Daraus folgend konnten mich die
Wendungen und der komplette Spannungsaufbau nicht wirklich überzeugen,
schließlich war vieles bereits im Vorfeld bekannt.
Als Leser hätte ich das alles lieber
selbst herausgefunden… während des Lesens!
Der
Debüt-Roman vom Amy Talkington, einer erfolgreichen Regisseurin und
Drehbuchautorin ist eine Mischung aus Fantasy- und Liebesroman für Jugendliche.
Ihr
Schreibstil ist genretypisch und doch sehr angenehm. Man merkt während des
Lesens nicht wie diese gut 300 Seiten förmlich verfliegen.
Die
Geschichte beginnt schnell und somit sorgt Amy Talkington dafür, dass kaum
Längen innerhalb der Geschichte erzeugt werden.
Der
Inhalt ist originell und die Handlung
ist wirklich interessant.
Zum
Hauptteil ist der Roman immer lebhafter geworden, doch habe ich mich in der
Geschichte nicht ganz wohlfühlen können.
Mir
hat während des Lesens LEBEN gefehlt. Die Charaktere kommen mir einfach fiktiv
und statisch vor. Es gab kaum einen Zeitpunkt an dem ich mit ihnen habe
mitleiden können, und fühlen was es zu empfinden gab konnte ich auch nicht.
Bei
diesem Roman habe ich mich seit langem wieder gefühlt, als gehöre ich als Leser
nicht mit in das Szenario. Ich habe eine Geschichte gelesen, habe sie aber
nicht „erleben“ können.
Livs Gefühlslage konnte ich außerdem
nicht wirklich nachvollziehen und überzeugen konnte mich diese erst recht
nicht. Sie konnte mir irgendwie nicht leidtun, da ich wirklich nicht mit ihr
mitempfinden konnte…. Welcher Tote trauert kein einziges Mal so wirklich um
sein Leben? Sie trauert einzig um Malcolm. Sie hatte keinerlei
Nervenzusammenbrüche, keinerlei Angst um das, was noch mit ihr geschieht? Nicht
wirklich nachvollziehbar meiner Meinung nach.. Irgendeine solche Reaktion
erwartet man dann ja doch.. Ihre
komplette Gefühlslage war mir somit etwas zu flach.
Die
Geschichte wird durch die Nennung von Künstlern, Kunstwerken und Dichtern
unterstütz. Manche der erfolgten Vergleiche waren wirklich interessant und gut
gelungen, nur habe ich die Nennung zu Beginn als etwas zu massiv und
schlichtweg zu viel empfunden. Das ist jedoch Geschmackssache.
Zwischen
den Kapiteln gibt es immer mal 2-3 seitige Kapitel, in denen die Geschichte von
früheren Opfern behandelt werden. Dadurch wird Abwechslung geschaffen und für
mich war es immer wieder ein kleines Highlight. Die Ermordung aus der
Sichtweise der Opfer ist meines Erachtens nach wirklich überzeugend von statten
gegangen und die Schreibweise hat die Autorin bei jedem einzelnen Protagonisten
variiert und verändert – wirklich toll gemacht!
Die
Charaktere sind alle ganz nett gestaltet, doch erfährt man herzlich wenig über
die meisten. Selbst über Hauptcharaktere wie Malcolm oder Gabe hat man wenig
erfahren können.
Die
Hauptcharaktere konnte man jedoch trotz fehlender Emotionen ins Herz schließen,
da sie doch sehr sympathisch geschildert werden.
Das
Ende kam etwas abrupt, womit ich zwar nicht sagen möchte, dass es schlecht war,
jedoch denke ich, dass ein paar mehr Seiten dem Buch dann doch ganz gut getan
hätten. Inhaltlich ist es also ein sehr passendes Ende, nur aus sprachlicher
Sicht ist es etwas enttäuschend.
Dafür
ist es aber abgeschlossen, ohne das irgendwelche Fragen bleiben.
Im
Großen und Ganzen kann ich von dieser Geschichte also sagen, dass sie ganz nett
ist. Jedoch eher was für Zwischendurch. Das tolle Cover hat meiner Meinung nach mehr
versprochen als letztendlich der Inhalt.
Ich gebe diesem so toll gestalteten Buch somit leider gerade mal 3/5
Schmetterlinge.
Anmerken
möchte ich an dieser Stelle jedoch noch zuletzt, dass ich persönlich dieses
Buch so ziemlich „auseinander genommen“ habe und es durch meine so weit
gefächerte Kritik wahrscheinlich so rüberkommt als hätte mir das Buch so gar
nicht gefallen – so ist es jedoch nicht! Nicht ohne Grund hat es trotz all den
Kritikpunkten 3 Federn erhalten…
Hey, Phyllis:)
AntwortenLöschenIch bin durch Lovelybooks über deinen tollen Blog gestoßen und werde als Leserin bleiben!
Deine Rezi ist wirklich sehr detailliert, aber dadurch merkt man ja, dass du dir sehr viele Gedanken über das Buch gemacht hast. Den Klappentext fand ich auch "schlecht", weil er wirklich einen Großteil vorweg nimmt.
LG und einen schönen 4. Advent,
Claudia
Das höre ich natürlich sehr gerne!
LöschenUnd es freut mich ebenfalls, dass ich nicht die einzige bin, die der Klappentext viel genommen hat..
Liebste Grüße zurück, ein Gegenbesuch folgt ebenfalls!
Hey du,
AntwortenLöschenich finde die Rezi gut geschrieben und sie macht mir das Buch, trotz einiger Kritik nicht madig. Das finde ich natürlich super ;)Bin mal gespannt, wann ich dazu komme es zu lesen.
Genau das hatte ich vor! Bin gespannt was du von diesem Buch halten wirst :)
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