Titel: Light & Darkness
Originaltitel: /
Reihe: /
Genre:
Fantasy, Dystopie
Seitenanzahl:
400
Erscheinungsdatum:
Juli 2015
Preis:
4,99€ [Broschiert] Kaufen?
Zum
Inhalt:
Es waren
gestohlene Momente, eine Rebellion gegen das,
was das System von ihnen verlangte, und nur jene, die sie sehen
wollten, konnten sie auch erkennen: die Veränderung. (S. 382)
Die Existenz von Vampiren, Feen und anderen Paranormalen
ist längst kein Geheimnis mehr. Doch ist es ihnen verboten, sich ohne die
Begleitung des ihnen zugeteilten Delegierten in der Öffentlichkeit zu bewegen.
Ausgerechnet bei der warmherzigen Light versagt jedoch
das raffinierte Auswahlsystem: Ihr erster Paranormaler ist der rebellische und
entgegen aller Regeln männliche Dämon Dante. Und schon bald muss sie sich
fragen, ob sie ihn vor der Menschheit oder sich selbst vor ihm schützen muss…
Meine
Erwartungen:
Die
Meinungen zu diesem Buch sind alle sehr positiv ausgefallen, weswegen meine
Erwartungen ziemlich hochgesetzt waren.
Durch
Interviews die ich von der Autorin Laura Kneidl gelesen habe, ist diese mir
bereits sehr ans Herz gewachsen, da sie einfach so unglaublich sympathisch auf
mich wirkt. Was liegt hier also näher, als sich ihren Debüt Roman selbst
durchzulesen?
Das
Cover:
Das
Cover zeigt dieselben Personen des Covers der „Breathe“-Reihe von Sarah
Crossan, was mich etwas verwundert hat.
Trotzdem
ist es ganz schön gestaltet, mit den Blau-Tönen.
Die
Charaktere:
Light ist wirklich diszipliniert und hat ein sehr gutes Herz. Sie lässt sich
von nichts unterkriegen, egal wie sehr es sie trifft. Zeigen tut sie ihre
inneren Unruhen nicht, viel eher versucht sie ihren Mitmenschen alles zu
erleichtern. Sie versucht dafür zu sorgen, dass sich sowohl Wesen als auch
Menschen in ihrer Nähe wohlfühlen.
Das
eben sie – ein „Engel“ einen Dämon als Wesen erhält, trägt eine gewisse Ironie
in sich. Schließlich hat sie sich seit Jahren gewissenhaft auf ihre Aufgabe als
delegierte vorbereitet.
Light ist eine so liebenswerte Person und durch ihre warmherzige Art schafft
sie es, den Leser für sich zu gewinnen. Sie hat wahrlich ein Herz aus Gold und wirkt
auf mich beinahe ein Ticken zu perfekt. Das ist hier jedoch Meckern auf Hohem
Niveau.
Dante, der Dämon, ist das Wesen von Light. Er
versteckt sein wahres Ich hinter einer scheinbar gelassenen Miene.
Er
gibt seinem Umfeld direkt zu Beginn zu verstehen, dass er niemanden dort
ausstehen kann und daran auch nichts ändern möchte. Er ist sehr störrisch und
die meiste Zeit wirkt er mies gelaunt.
Laura
Kneidl hat es geschafft Dante so zu beschreiben, dass man ihn trotz seiner
vielen Macken schnell in sein Herz schließt und auch ihn lieben lernt.
Ich
habe ihn bereits nach wenigen Seiten in mein Herz geschlossen, da ich die
Ausarbeitung seines Charakters wirklich als toll durchdacht empfunden habe. Aus
eben diesem Grund ist Dante für mich
auch der interessanteste Charakter im gesamten Buch.
Zitate
an denen ich Gefallen gefunden habe:
„Das Feuer züngelte hin und her, als würde es
tanzen, aber in Wirklichkeit kämpfte die Flamme um ihr Leben.“ (S. 127/ Light)
„Ihr passt überhaupt nicht zusammen. Light ist ein Engel. Und du-? Ihr
seid wie.. wie Licht und Dunkelheit.” (S.135/ Anna)
„Liebe ist nicht einfach. Sie ist kompliziert,
schmerzhaft und alles dazwischen.” (S.149/ Light)
„Sie wusste, Dante
war nicht perfekt, aber doch perfekt für sie.“ (S.309/ Light)
Meine
Meinung:
Der
Schreibstil von Laura Kneidl ist wirklich angenehm. Die 395 Seiten haben sich
wirklich schnell und flüssig lesen lassen, durch ihren jugendlichen und doch
sehr ausdrucksstarken Stil.
Die
Idee der Autorin gefällt mir wirklich gut. Paranormale Wesen in die
Gesellschaft mit einzubinden und ein halbwegs friedliches Leben zu führen.
Die Geschichte spielt sich in der nahen Zukunft, in der fiktiven
Stadt Ferrymore Village, ab.
Die
Geschichte wird in der dritten Person erzählt, was mir normalerweise nicht
wirklich gefällt. Hier hat es mich nach kürzester Zeit jedoch nicht weiter
gestört. Die Geschehnisse werden
überwiegend aus der Sicht von Light geschildert. Trotz der Erzählung einer
dritten Person, konnte man als Leser an den Empfindungen von Light teilhaben.
Es gibt außerdem auch einzelne Stellen an denen die Geschehnisse aus der
Sichtweise von Dantes Vater Crispin oder Lights Bruder Jude erzählt wird.
Jedes
Kapitel beginnt mit dem Auszug eines Artikels aus dem Buch der Delegation.
Dadurch lernt man das System in dem Light lebt Schritt für Schritt besser
kennen. Die Auszüge passen bei jedem Kapitel zum darauf folgenden Inhalt,
verraten aber nie zu viel.
Dieses
System hat mich jedoch Zeitweise etwas verwirrt. Es gab Stellen an denen ich
es wirklich nicht mochte, aus dem simplen Grund, dass ich das Gefühl
hatte, dass die Wesen behandelt werden wie Haustiere. Nicht schlecht, und doch
braucht dieser immer die Zustimmung seines Delegierten. Die Wesen werden ihren
Familien entrissen und müssen sich mit einer anderen zufriedengeben. Die
Delegierten und ihre Wesen erhalten zum Glück die Chance durch das vorherige
Auswahlverfahren durch die Fragebogen, einen geeigneten Partner zu erhalten, und
doch kommt es zu Fehlern des Systems, was unschwer an Light und Dante zu
erkennen ist.
Die
verschiedenen Gruppierungen die durch dieses System entstanden sind, sind
durchaus nachvollziehbar. Zwei Gruppen: Die der Wesen die gegen dieses System
Stimmen und die der Menschen, die gegen dieses System vorgehen möchten.
An
dieser Stelle habe ich mich aber oftmals gefragt, weswegen die Wesen, die
Attentate auf Menschen ausüben um ihre Überzeugungen durchzusetzen, auf Mittel
zurückgreifen, die doch eigentlich so menschlich sind? Wenn doch jedes Wesen
eine bestimmte Fähigkeit hat, und es unter ihnen Dämonen, Phönixe, Vampire und
weitere teilweise wirklich gefährliche Wesen gibt, weshalb benötigen diese dann
Mittel wie Gas und Bomben? Anstatt mit ihren Fähigkeiten ein Statement zu
setzen.
In
Laura Kneidls Fantasyerlebnis aus dem dystopischen Genre, treffen Gut und Böse
aufeinander. Light, die hier als personifizierter Engel dargestellt wird,
trifft auf den Bösen und aufsässigen Dämon Dante.
Die
Streitereien und Zankereien der Beiden bieten einen wirklich hohen
Unterhaltungswert! Als Leser hat man
kaum eine andere Wahl, als während des Lesens zu lachen und insbesondere durch
den Schreibstil der Autorin gelingt es ihr dem Leser immer wieder ein Lächeln
ins Gesicht zu zaubern.
Dante
hat nicht nur Light komplett in den Wahnsinn getrieben, nein auch mir erging es
so. Er hat Sachen getan bei denen ich mir selbst hätte die Haare raufen können.
In diesen Momenten habe ich Light wirklich nur bewundern können, für ihre Ruhe
oder auch ihre Disziplin, die sie davon abgehalten hat etwas zu tun, das Dante
schaden könnte.
Die
Streitereien zwischen Light und Dante sind wirklich sehr amüsierend, und doch
empfinde ich es als verwunderlich, das Dante, ein Dämon, kaum dämonisch ist.
Ihm genügt es scheinbar seine Delegierte hin und wieder zu
ärgern. Dabei ist ein Dämon doch eigentlich ein Wesen, dass Menschen bedrohen
und verängstigen sollte. Zumindest laut der allgemein gültigen Definition…
Und
nicht nur, dass er sich scheinbar damit begnügt seine Deligierte etwas zu
ärgern, das tut er augenscheinlich auch bloß spielerisch. Meines Erachtens nach
ist somit der Begriff Dämon tatsächlich etwas fehl am Platz da Dante nicht wirklich
dämonisch auf mich wirkt.
Ein gutes Beispiel dafür ist dieser kleine Auszug von
Seite 27: „Dante?“, wandte sie sich an den Dämon. „Was möchtest du
essen? Pizza? Indisch? Griechisch?“ Er blinzelte sie ausdruckslos an. „Wie wäre
es mit dem Blut aus deinen Eingeweiden?“
Nicht
weiter verwunderlich ist es, dass aus dem Schlagabtausch und der anfänglichen
Abneigung zueinander, etwas entsteht, das einem ans Herz geht. Die Bindung die
Dante und Light zueinander erhalten ist herzerwärmend und herzzerreißend
zugleich.
Auch
wenn ihre Geschichte vorhersehbar wirkt, ist sie das nicht. Insbesondere zum Ende
hin wird man auf ein Neues überrascht. Der Schluss ist wirklich sehr schön, und
doch nicht komplett durchdacht da bei mir noch einige Fragen offen geblieben
sind.
Laura
Kneidl hat ihre Idee wirklich gut umgesetzt und doch finde ich, hätte sie aus
dem vorhandenem Potenzial mehr machen
können. Das stört jedoch nicht weiter, da sie ihre Charaktere mit so viel Liebe
ausgearbeitet hat und auch der Rest der Geschichte wurde mit so unglaublich viel
Liebe bedacht, dass man es beim Lesen förmlich spüren kann.
Die
Entwicklung der Geschichte und der Charaktere ist unverkennbar und als Leser bleibt
einem gar keine andere Wahl, als diese mit Begeisterung zu verfolgen!
Eine
Fortsetzung ist wie ich gelesen habe nicht in Planung, schön wäre es jedoch!
Dafür können wir uns wohl über andere tolle Paare in hoffentlich naher Zukunft
freuen..
Somit
kann ich Laura Kneidl für ihren ersten Roman liebend gerne 4/5 Federn
geben!
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