Rezension | Vergiss ihn nicht - Liane Moriarty





Titel: Vergiss ihn nicht

Originaltitel: What Alice Forgot

Reihe: /

Autor: Liane Moriarty

Verlag: Bastei Lübbe

Genre: Gegenwartsliteratur | Liebe

Seitenanzahl: 544

Erscheinungsdatum: Oktober 2010

Preis: 8,99 € | Broschiert | Kaufen? 

 




»1998?« Die Ärztin sah sie besorgt an. »Sind Sie da ganz sicher?« »Ja, natürlich«, antwortete Alice. »Ich weiß das, weil mein Kind am 8. November 1998 zur Welt kommen soll.« »Die Sache ist nur die«, sagte die Ärztin langsam, »wir haben schon das Jahr 2008.« Durch einen Sturz hat Alice kurzzeitig das Bewusstsein verloren und offenbar jegliche Erinnerung an die letzten zehn Jahre ihres Lebens. Ist sie etwa nicht 29, wahnsinnig glücklich mit ihrem Ehemann Nick und schwanger mit ihrem ersten Kind? Nein, sie ist natürlich schon 39, hat bereits drei Kinder und ihre Ehe - naja! Doch Alice ist entschlossen, die Zeit zurückzudrehen.




Da ich auf Grund von Prüfungsvorbereitungsstress derzeit prinzipiell gar nicht mehr dazu komme zu lesen, habe ich dieses Mal in einer freien Minute zu einem Buch gegriffen, bei dem ich die Hoffnung hatte, dass es mich mitreißt, ich jedoch trotzdem noch die Möglichkeit besitze es beiseite zu legen. 

 


Aufgrund des Covers hätte ich wahrscheinlich in erster Linie nicht zu diesem Buch gegriffen. Es ist nicht besonders kitschig - was ich auch absolut nicht schlimm finde, in meinen Augen beißt sich das Blau der Blüten jedoch ein wenig mit dem Gelb des Covers. Grundlegend hat das Cover auch eher weniger mit dem Inhalt zu tun, nur stelle ich es mir auch reichlich schwierig vor ein Cover zu gestalten, dass den Inhalt dieses Buches wiederspiegeln könnte. Im Großen und Ganzen ist das Cover zwar ganz nett, jedoch nicht so ganz mein Stil. 

 



Alice Art ist sehr liebenswert. Sie wirkt ein wenig naiv wie die sie Dinge betrachte, doch ist dies sicherlich gewollt, insbesondere im Vergleich zu ihren Mitmenschen. Ich mag ihre Sicht auf die Dinge und dass sie den Großteil der Dinge sehr positiv sieht - oder es zumindest versucht.



Ich mochte den Erzählstil ganz besonders und auch die Perspektivwechsel haben es mir angetan. Diese haben zwar theoretisch wenig zur Geschichte beigetragen, dafür jedoch ganz viel für die Persönlichkeiten der Charaktere. Diese Erzählweise hat dem Leser die Möglichkeit gegeben eine andere Sicht auf die Dinge und auf die Charaktere zu erhaschen, als wir sie von Alice erhalten haben.


An Humor hat es auch nicht gefehlt, einzig die Spannung war zu Beginn eher weniger gegeben. Erst ab etwa der Mitte des Buches hat es mich wirklich mitreißen und für sich gewinnen können.


Ebenso wie die Protagonistin steht der Leser zunächst ein wenig auf dem Schlauch und alles war ein wenig verwirrend. Dies legt sich nach und nach.


Das Thema dieses Buch lässt einen erst einmal schlucken. Stell sich einer vor, ihm fehlen 10 Jahre des eigenen Lebens. Sie sind einfach verschwunden. Hätte sich bei euch vieles geändert? Bei mir persönlich dürfte es sicherlich amüsant sein, würde ich mich wieder verhalten wie eine 11 jährige. Ist man jedoch eine Mutter von 3 Kindern und die Erinnerung an die Schwangerschaften sowie die eigenen Kinder ist verschwunden ist das eine echte Hausnummer. Alice kann sich nicht mehr erinnern, dass sie eine Mutter ist, sie weiß nicht mehr weshalb sie sich von ihrer großen Liebe getrennt hat und ebenso wenig kann sich sie sich daran erinnern, wie sie selbst sich mit den Jahren verändert und entwickelt hat.


Eben diese Themen wurden von der Autorin jedoch mit viel Humor verpackt, sodass es dem Leser Spaß gemacht hat, mit Alice zusammen zu versuchen, sich an irgendetwas aus ihrer Vergangenheit zu erinnern, selbst wenn es dabei nur um das Lieblingsessen eines ihrer Kinder geht.


Was ich tatsächlich bis jetzt nicht so ganz verstehe ist die deutsche Übersetzung des Titels. "Vergiss ihn nicht" hat für mich kaum Zusammenhang mit der Geschichte. Hätte es geheißen "Vergiss dich nicht" oder "es" oder etwas Ähnliches, hätte es für mich mehr Sinn ergeben. Da die Hauptprotagonistin nicht nur ihren Ex, sondern auch ihre Kinder und sozusagen sämtliche Bekannte vergessen hat, empfinde ich den Namen als etwas unpassend.


Ich vergebe gerne 4 von 5 Federn an diesen schönen Roman.









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