[Rezension] Wie Blut so rot - Marissa Meyer





Titel: Wie Blut so rot 

Originaltitel: Scarlet 

Reihe: Die Luna-Chroniken #2 

Autor: Marissa Meyer  

Verlag: Carlsen 

Genre: Jugendbuch, Fantasy, Märchenadaption, SciFi 

Seitenanzahl: 384 

Erscheinungsdatum: Januar 2014 

Preis: 19,90 € [Gebunden] Kaufen?

 


DE: Zwei ganze Wochen ist Scarlets Großmutter nun schon verschwunden. Entführt? Tot? Die Leute im Dorf sagen, sie sei sicher abgehauen. Sie sei ja sowieso verrückt. Aber für Scarlet ist Grandmère alles – von ihr hat sie gelernt, wie man ein Raumschiff fliegt, Bio-Tomaten anbaut und seinen Willen durchsetzt.

Dann trifft Scarlet einen mysteriösen Straßenkämpfer – Wolf. Er fasziniert sie; doch kann sie ihm trauen? Immerhin: Die reißerischen Berichte über Cinder und das Attentat auf Prinz Kai hält Wolf ebenso wie sie für Quatsch. Aber irgendein Geheimnis verbirgt der Fremde …



EN: Cinder, the cyborg mechanic, returns in the second thrilling installment of the bestselling Lunar Chronicles. She’s trying to break out of prison—even though if she succeeds, she’ll be the Commonwealth’s most wanted fugitive.

Halfway around the world, Scarlet Benoit’s grandmother is missing. It turns out there are many things Scarlet doesn’t know about her grandmother or the grave danger she has lived in her whole life. When Scarlet encounters Wolf, a street fighter who may have information as to her grandmother’s whereabouts, she is loath to trust this stranger, but is inexplicably drawn to him, and he to her. As Scarlet and Wolf unravel one mystery, they encounter another when they meet Cinder. Now, all of them must stay one step ahead of the vicious Lunar Queen Levana, who will do anything for the handsome Prince Kai to become her husband, her king, her prisoner.

 
Noch vor der Beendigung des ersten, vielversprechenden Auftakts dieser Reihe habe ich mir Band 2 zulegen müssen. Mit einer Bewertung von 4,5 Federn hat mir der erste Band schon so gut gefallen, dass ich unbedingt weiterlesen musste. Hochgespannt, und voller hoher Erwartungen habe ich mich also an den zweiten Band dieser Reihe gemacht, von dem ich einzig gehofft habe das er mir wegen meiner hohen Erwartungen nicht weniger gefallen wird.


Unverkennbar, wieder eines der schönsten die ich besitze. 
Die vielen Parallelen des Covers zum ersten Band sind erdrückend und doch hat dieses Cover wieder seinen ganz eigenen Charme. 
Die blutroten Wölfe auf dem Cover passen in diesem Fall auch etwas besser zum Inhalt als es beim ersten Cover der Fall war.
Ein absolutes Prachtstück, durch die Eleganz, die Farben und die Motive, mit und ohne Umschlag!


Scarlet ist absolut taff. Sie hat eine starke Persönlichkeit, mit viel Gefühl.  Wer kann schon von sich behaupten kein Problem damit zu haben, sich die nächste Pistole zu greifen und damit seinem Gegenüber zu drohen?

An manchen Stellen wirkte sie etwas zu naiv auf mich in der Hinsicht, das sie scheinbar, auch wenn sie vieles Hinterfragt, sich keinerlei Gedanken darüber macht was es mit all den skurrilen Eigenarten Wolfs auf sich hat. Trotzdem ist sie nicht naiv in der üblichen Hinsicht, was ich sehr gut finde! 

 

Wolf gehört zu den Personen die man niemals wirklich durchschauen kann. Mal schenkt man ihm all sein Vertrauen und im nächsten Moment fragt man sich wie man bloß so blöd hat sein können. Ich war zwar die ganze Zeit eine Leserin, die fest an das Gute in ihm geglaubt hat – muss jedoch auch gestehen das er es einem nicht immer einfach gemacht hat.


Die Ausarbeitung seines Charakters und die Anspielungen auf den Wolf aus „Rotkäppchen“ habe ich die meiste Zeit als sehr passend empfunden. Eben diese haben auch dafür gesorgt dass der Leser ihm immer ein wenig misstraut. Auch wenn man in einem Moment Mitleid ihm gegenüber empfindet, oder ihn gerade wieder ein Stück mehr ins Herz geschlossen hat – ich kann euch versprechen er bleibt euch trotz allem ein Rätsel! 

 

Cinder wirkt in diesem Band erwachsener auf mich. Sie hat sich aufgerappelt und setzt nun alles daran zu überleben. Sie versucht immer und immer wieder zu beweisen, dass sie nicht wie Levana ist. Die Frage hierbei lautet hedoch: Wem versucht sie das zu beweisen? Den anderen oder eher sich selbst? 

 

Kai steckt in einem solchen Schlamassel das der Leser nicht anders kann als mit ihm mit zu leiden. Was hat er schon für eine Wahl? Er muss sich selbst ausopfern – hat keine andere Möglichkeit – um Menschen zu retten. Es scheint so als würde (zumindest vorerst) sein Leben gegen das aller anderen stehen.


In diesem Band merkt man eindeutig wie stark er wirklich ist. Das er keineswegs Furchtlos ist, dafür aber einen solchen Gerechtigkeitssinn besitzt, dass er sein eigenes Leben unter das seiner Bevölkerung stellt.

Die Gewissensbisse gegenüber Cinders Verfolgung sind nachvollziehbar und gut dargestellt. Die Frau in die er sich verliebt hat, wird gesucht – von ihm. Und so schlimm es auch sein mag wenn sie nicht gefunden wird, es ist verständlich, dass er sich trotzdem wünscht sie würde nie gefunden werden…

 

„Na gut”, grummelte Cinder schließlich. “Du bist ziemlich schnell drauf gekommen.”
Thorne grinste erleichtert. “Das ist wieder so ein Moment zwischen uns, stimmt’s?”
“Wenn du unter einem Moment verstehst, dass ich das erste Mal, seit wir uns kennengelernt haben, nicht den Impuls verspüre, dich zu erwürgen, dann hast du wahrscheinlich Recht.”
Cinder sackte wieder auf dem Boden zusammen. “Aber vielleicht bin ich auch nur zu erschöpft, um irgendwen zu erwürgen.”
“Das kann ich wegstecken”, sagte Thorne. 


„Sie konnte nichts dafür, wie sie war. Sie hatte nichts damit zu tun. Wenn man sie vor die Wahl gestellt hätte, hätte sie sich ganz bestimmt nicht dafür entschieden. Lunarierin. Cyborg. Flüchtling. Gesetzlose. Ausgestoßene.“ (S.308 / Cinder)



In diesem Buch wechselt die Perspektive nun öfter zwischen der von Scarlet, Cinder und Kai und vereinzelnd auch auf die anderer Charaktere.

Die Charaktere scheinen, gemeinsam mit Marissa Meyer, gereift zu sein. Cinder ist nicht mehr dieselbe wie zuvor und auch Scarlet, die neue Hauptprotagonistin hat von vorne rein eine stärkere Persönlichkeit.
Scarlet ist älter als Cinder und trotz ihres meist Erwachsenen Verhaltens, ist ihre Grundstimmung Wut. Wut auf die Entführer ihrer Großmutter, Wut auf Wolf, auf die Polizei, ihren Vater. Sie scheint alles etwas intensiver in sich aufzunehmen als Cinder und somit ist für jeden
dem im ersten Teil die Romanze zu kurz erschienen ist ein wirklich leidenschaftliches Paar entstanden.


Die Enthüllungen über Cinders Vergangenheit – ihrer Kindheit - sind wirklich interessant mitzuverfolgen und diese sorgen auch dafür, dass mir diese Sicht beinahe die Liebste war.


„Wie Blut so rot“ konnte mich überraschen und ist eindeutig nicht mehr so vorhersehbar wie der erste Teil gewesen.


Marissa Meyer hat es fertiggebracht mich als Leserin halb in den Wahnsinn zu treiben, in dem sie die Perspektive immer in den Spannendsten Stellen gewechselt hat, sodass man im ersten Moment immer gehofft hatte die Perspektive wäre dieselbe geblieben, bis man sich innerhalb einiger Sätze an die andere Sicht gewöhnt hat , nur damit diese sich wieder an der spannendsten Stelle ändert!
Das alles ist aber keineswegs negativ zu betrachten, denn dadurch und durch ihren wieder so wunderschönen Schreibstil hat sie es geschafft die Spannungskurve so hochzulegen, dass man dieses Buch in der Hand behalten muss!
Die Spannung hat an keiner Stelle auch nur einen kleinen Einbruch erlitten und der Leser wird gebannt von dem Geschriebenen und kann sich einfach nicht mehr losreißen!


Die verschiedenen Handlungsstränge wurden von Seite zu Seite weiter ineinander verflochten und so miteinander verknüpft, dass diese zwei Geschichten zu einer werden. Die Geschichte von Cinder und Thorne läuft parallel zu der von Scarlet und Wolf und zu der von Kai.


Thorne ist in diesem Band jedoch mein absolutes Highlight gewesen! Er bringt so viel frischen Wind in die Geschichte und schafft es den Leser immer wieder zum Schmunzeln zu bringen. Er ist selbstverliebt und selbstbewusst. Diese Kombination sorgt dafür dass solch manch grausame Szene durch ihn einfach urkomisch wird.


Dieser zweite Band überzeugt mit vielen Intrigen, Action, neuen Erkenntnissen, Humor und viel Gefühl!


Das Ende besitzt zwar einen Cliffhanger, dieser ist jedoch nicht mit dem von Band eins zu vergleichen. Da ich den dritten Band noch nicht im Schrank stehen habe muss ich mich wohl auf eine Wartezeit einstellen, durch dieses doch ziemlich angenehme Ende werde ich es jedoch überleben.

Ich vergebe liebend gerne 5/5 Federn!

 

 

1. Wie Monde so silbern

2. Wie Blut so rot

3. Wie Sterne so golden

4. Wie Schnee so weiß

 

Lust auf mehr? Hier einlesen!

6 Kommentare :

  1. Huhu Phyllis,
    schön, dass der zweite Band dir auch wieder so gut, sogar besser gefallen hat. Scarlets Leidenschaftlichkeit hat mir auch sehr gut gefallen und gibt der Geschichte eine gnaz besondere Würze.
    Viel Spaß mit Cress. :)
    Liebe Grüße
    Ciri

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    1. Oh ja ich bin bereits sehr gespannt auf die dritte im Bunde. Ich freue mich schon so sehr - und muss mich leider doch gedulden bis ich Band 3 erhalte :(
      Liebst, Phyllis.

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  2. Huhu,
    oh je ich fand den ersten Band auch richtig toll. Allerdings hab ich nun ein wenig bedenken ob es mir der zweite Band auch so antun wird lol. Die Perspektiv wechsel werden mir sicherlich auch nicht so gut gefallen und das es eine „neue“ Protagonistin geben wird…. Cinders Site hätte mir vollkommen gereicht lol.
    Tolle Rezi
    Liebe Grüße
    Viki

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    1. Du brauchst keine Bedenken zu haben!
      Das mit dem Perspektivwechsel hat mich ja wie gesagt anfangs beinahe zur Weißglut gebracht aber das ist ein klasse Mittel um dich als Leserin so sehr zu bannen das du dieses Buch einfach nicht aus den Händen legen kannst!
      Und Scarlet ist ein toller neuer Charakter. Ich bin schon absolut gespannt darauf wie der letzte neue Charakter, Cress, in Band 3 sein wird...
      Liebst, Phyllis.

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  3. Huhu Phyllis,

    ich muss zugeben, dass es mich total freut, dass dir der 2. Band auch besser gefallen hat als der Erste. Da scheinen wir auf jeden Fall einer Meinung zu sein. ^-^ Und oh man, Thorne!! =D Der ist der Wahnsinn! xD Er hat zusammen mit Iko einen Ehrenplatz unter meinen liebsten Buchcharakteren erhalten. Wie du es aber auch schon so schön beschrieben hast, sind die Charaktere in diesem Band allgemein erwachsener, noch sympathischer und interessanter geworden. *haach* Wenn ich noch länger solche Rezensionen von dir lese, werde ich vermutlich meinen halben Schrank nochmal re-readen. =D Bin gespannt wie dir Band 3 gefällt!

    Ganz liebe Grüße
    Leni =)

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    1. Liebste Leni,

      ja durch dich habe auch ich wieder richtig Lust diese Bücher erneut zu lesen...
      Ich bin noch immer sehr gespannt auf Band 3..

      Liebst, Phyllis.

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