[Rezension] Nixenjagd - Susanne Mischke
Titel: Nixenjagd
Originaltitel: /
Reihe: Arena Thriller
Genre: Thriller, Jugendbuch, Gegenwartsliteratur
Seitenanzahl: 200
Erscheinungsdatum: Juni 2007
Preis: 8,99€ [Broschiert] Kaufen?
Bei
einem mitternächtlichen Badeausflug zum See kippt die ausgelassene Stimmung,
als plötzlich eine aus der Clique fehlt: Katrin war hinausgeschwommen und nicht
zurückgekehrt. Ein Badeunfall? Franziska, Katrins beste Freundin, kann das
nicht glauben. Doch auf der Suche nach einer Erklärung gerät sie selbst in
Gefahr und muss bald feststellen, dass sie niemandem trauen kann – nicht einmal
sich selbst.
Ich habe bereits einige Arena Thriller gelesen und auch wenn ich vielleicht nicht ganz der Altersklasse der Leser entspreche, die hier angesprochen werden, mochte ich sie bisher immer ganz gerne. Gut lesen liesen sie sich insbesondere für Zwischendurch. Somit war ich doch sehr gespannt auf diesen Jugendthriller und habe mir eine locker-leichte Geschichte mit Spannung gewünscht.
Das Cover und der Titel dieses
Buches passen ganz gut zueinander. Mit dem Inhalt hat es aber leider
nichts zu tun.
So ist das Cover „seegrün“ und der
silberne Fischschwanz passt sehr gut zu dem Titel „Nixenjagd“. Doch frage ich
mich insbesondere nun am Ende des Buches: Kann man seinem Buch einen Titel
geben der so Garnichts mit dem Inhalt zu tun hat? Ich sehe dort nämlich nur
eine Parallele: Katrin stirbt im See. Doch was genau soll das mit Nixen zu tun
haben?
Franziska wirkt
keineswegs wie eine siebzehnjährige. Auch wenn sie sich scheinbar das erste Mal
verliebt hat, ist es für mich ein Rätsel weswegen sie an einigen Stellen so
unglaublich kindisch reagiert. Sie beschwert sich in dem Buch oftmals über
Pauls Stimmungsschwankungen ist jedoch in vielerlei Hinsicht keineswegs besser.
Gefühlt hat sie sich unzählig oft vorgenommen, meist wirklich wegen
Kleinigkeiten die ihr nicht gepasst haben, den Kontakt mit ihm abzubrechen, es
dann aber selbstverständlich nie wirklich getan.
Ansonsten ist Franziska jedoch sehr
nett und der Leser hat sie eigentlich ganz gerne. Die Drohungen ihr Gegenüber im
Laufe des Buches erlebt der Leser eher mit Unverständnis.. so etwas kann
sicherlich jedem mal passieren. Doch weshalb denkt sie nicht einmal darüber
nach jemanden einzuweihen?
Paul bleibt einem während des ganzen Buches ein Rätsel. Niemals lässt er
hinter seine Fassaden blicken und er scheint die Leute lieber von sich
abzustoßen als sie an sich ranzulassen. Seine Vergangenheit spricht in dem Fall
für sich, weshalb sein Verhalten nicht
weiter verwunderlich ist. Seinen Mitmenschen und insbesondere Franziska machen
seine Undurchsichtigkeit und seine Stimmungsschwankungen dafür ziemlich zu
schaffen.
Franziskas wenige Trauer um ihre
beste/einzige Freundin ist für mich nicht ganz Nachvollziehbar. Komplett
unabhängig davon, dass beide sehr unterschiedlich sind – so waren sie doch
befreundet. Also wie kann es sie nicht plagen das ihre Freundin tot ist? Die
einzigen Gefühlsregungen sind meines Erachtens nach unnötige Schuldzuweisungen
an sich selbst….kein Mal trauert sie wirklich um die Person die Katrin war. Das
finde ich wirklich schade und einfach…unglaubwürdig.
Die Bezeichnung „Thriller“ ist für
mich leider eher ein Fehlgriff. Es handelt sich hierbei eher um einen
Jugend-kriminalroman. Das ist dann nun jedoch Meckern auf hohem Niveau.
Susanne Mischkes Schreibstil ist
leicht leserlich, weswegen die ohnehin schon wenigen Seiten dann doch schnell
gelesen waren.
Mir sind vereinzelnd Zeichensetzungsfehler aufgefallen, weiter dramatisch ist
das jedoch nicht.
Herausgestochen ist, dass die
Autorin versucht hat das Buch „jugendlich“ zu schreiben, dann aber an einigen
Stellen eher altbackene Redewendungen verwendet hat. Das passt dementsprechend
nicht ganz ins Bild.
Mich hat die Auffassung vom
Verhalten Jugendlicher in diesem Buch zutiefst bestürzt. Diese scheinen aus der
Luft gegriffen und unrealistisch. Mit 18 Jahren und dem Besuch eines Gymnasiums
kann ich mit absoluter Sicherheit sagen, dass die Jugendlichen in diesem Band
komplett falsch dargestellt werden.
Es gibt mit Sicherheit einige die sich so verhalten wie die Autorin es für
richtig hält, doch wie kann sie es verantworten alle Jugendliche unter einen
Kamm zu scheren? Jugendliche sind ebenso
unterschiedlich wie Erwachsene! Erwachsene können ebenso naiv sein und sich
mindestens ebenso dumm verhalten wie manch Jugendlicher und anders herum. Die
Aussagen der Kripo-Beamten waren die meiste Zeit einfach komplett..
unverschämt. Tut mir leid für diese Wortwahl doch wie kann diese Sachen von
sich geben von wegen Jugendliche sind eh alle naiv, würden allesamt Drogen
nehmen und es ginge ihnen einzig um Sex?
Genau das habe ich nämlich an sehr vielen Stellen herauslesen müssen.
Oftmals hatte ich das Gefühl, dass mich
die Autorin moralisch auf Vordermann bringen möchte, obwohl nichts des
Erzählten auf mich zutrifft.
Dieses Buch ist eher für eine etwas
jüngere Leserschaft gedacht weswegen es mit Sicherheit normal ist, das mir die
Tiefe in vielerlei Hinsicht fehlte.
Die Wendungen und die Aufklärung des
Todesfalles von Katrin fand ich soweit gelungen. Es gab immer mal kleine
Überraschungen, sodass dem Leser immer genug Stoff zum „Rätseln“ geblieben ist.
Ich persönlich habe mir die Auflösung
tatsächlich bereits zu Beginn des Buches denken können. Und doch war das nicht
meine einzige Theorie, weswegen ich auch hier sagen muss, das die Autorin eine
gute Geschichte geschrieben hat, die nicht zwingend als vorhersehbar oder
leicht zu durchschauen gilt.
Wenn man sich den Wortlaut der Mails
ansieht und andere Kleinigkeiten beachtet harpert die Auflösung des Mordfalls dann doch etwas.. aber damit kann ich als Leser
leben.
Wahrscheinlich bin ich einfach zu
alt hierfür. Für Leser ab schätzungsweise dem zehnten Lebensjahr kann dieses Buch
durchaus gut sein, doch für Leser ab (spätestens) dem 17. Lebensjahr ist es dann
jedoch eher nicht das Wahre…
Ich bin mir nicht sicher ob ich eine
Empfehlung an euch ausstellen kann, da dieses Buch vielleicht ganz schön für
Zwischendurch ist, ich aber von so manch Aussagen und Beschreibungen
Jugendlicher wirklich bestürzt und entrüstet war.
Ich gebe dem Buch von Susanne
Mischke 2,5 von 5 Federn.
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