Rezension | Flawed, Wie perfekt willst du sein? - Cecelia Ahern





Titel: Flawed, Wie perfekt willst du sein?

Originaltitel: Flawed

Reihe: Flawed #1

Autor: Cecelia Ahern

Verlag: Fischer FJB

Genre: Gegenwartsliteratur | Dystopie

Seitenanzahl: 480

Erscheinungsdatum: September 2016

Preis: 18,99 € | Gebunden | Kaufen

Leseprobe 



Celestines Leben scheint perfekt: Sie ist schön, bei allen beliebt und hat einen unglaublich süßen Freund.

Doch dann handelt sie in einem entscheidenden Moment aus dem Bauch heraus. Und bricht damit alle Regeln. Sie könnte im Gefängnis landen oder gebrandmarkt werden – verurteilt als Fehlerhafte.

Denn Fehler sind in ihrer Welt nicht erlaubt. Nichts geht über die Perfektion. Auch nicht die Menschlichkeit. Jetzt muss sie kämpfen – um ihre eigene Zukunft und um ihre große Liebe.


Mit Flawed wagt Cecelia Ahern ein Wagnis durch den Wechsel in ihren ersten All-Age-Roman und ins Dystopie-Genre. Höchst gespannt habe ich einen Roman erwartet, dessen Welt nach der reinen Perfektion strebt und dabei alles andere als perfekt ist.

Das Cover gefällt mir wirklich ausgesprochen gut. Die Farbverläufe sehen sehr schön zusammen aus und alles in einem wirkt es mystisch. Es gehört eindeutig zu der Kategorie Cover-Kauf.




Celestine ist eine sehr liebenswürdige Person, die im Laufe der Geschichte viel Stärke und Mut erweist. Sie bleibt sich selbst treu und setzt sich für ihre Mitmenschen ein so gut sie es kann. 
 
Carrick ist dem Leser noch recht unbekannt, jedoch ist ihm hoch anzurechnen, dass er Celestine zur Seite steht auch wenn ihre Situation dies reichlich beschwert. 

Art ist zu Beginn der Geschichte Celestines Freund, wessen Vater der Oberhaupt der Gilde ist. Er ist wirklich nett und sympathisch, und doch alles andere als Willensstark, wodurch er bei dem Leser einige Sympathie-Punkte verschenkt.


Celestine wächst behütet auf und ist dementsprechend vollkommen überzeugt von den Taten der Gilde. Die Gilde ist eine Organisation die sich im Laufe der Zeit zu einem Rechtsorgan entwickelt hat.

Celestines scheinbar perfekte Welt bekommt schon innerhalb der ersten Seite leichte Risse, da sie hier miterlebt wie ihre alte Bekannte und freundliche Nachbarin von den Whistleblowern abgeholt wird und sich zu diesem Zeitpunkt die ersten Zweifel an dem System in ihr regen. 
 
Im Laufe der Geschichte wird sie wieder Willen zu einer Rebellin die gegen die Gilde vorzugehen versucht, nachdem sie einen kleinen (scheinbar) moralischen Fehler begangen hat. Sie wurde von der Gilde ausgepickt, damit diese ein Exempel an ihr statuieren.
Ihr Mut, Durchhaltevermögen und insbesondere ihre Art, sorgen dafür das zahlreiche Menschen zu ihr aufschauen. Das öffentliche Interesse und die Presse verfolgen sie auf Schritt und Tritt und ihr Leben wird zum öffentlichen Schauspiel. 
 
Kaum hat sie den Fehler begangen, ist die Gilde ganz wild darauf ihr den Prozess zu machen und sie zu brandmarken. Im Gegensatz zu Kriminellen werden die Fehlerhaften hier nämlich gebrandmarkt, und ihnen wird vorgeschrieben wie sie zu leben haben. So müssen sie sich an Essenspläne, Verhaltensregeln (wie das Tragen einer roten Armbinde um sich als Fehlerhafter zu kennzeichnen) und weitere Dinge, wie beispielsweise Vorschriften bezüglich der Fortpflanzung, halten. Die Fehlerhaften werden somit vom Rest der Gesellschaft isoliert, überwacht und verfolgt. 
 
Was jedoch als fehlerhafte Entscheidung gilt, bestimmt einzig und allein die Gilde selbst. Hier merkt der Leser schnell, dass die Entscheidungen beinahe willkürlich entstehen. Ganz nach Lust und Laune werden Menschen rausgepickt, dessen Leben daraufhin für immer verändert werden.
 
Das gesamte Konzept erinnerte mich zeitweise im allgemeinem an "die Tradition" die Menschen zu verfolgen weil sie anders sind (Insbesondere jedoch an die Judenverfolgung).
Es gab die ein oder andere Kleinigkeit die mich etwas an der Geschichte gestört hat. Wie konnte beispielsweise eine Organisation wie die Gilde im Laufe der Zeit eine solche Macht erhalten? Weshalb lassen die Fehlerhaften alles mit sich ergehen und sind nie auf die Idee gekommen gemeinsam zu protestieren? Sich durchzusetzen? 
 
Trotzdem liegt die Geschichte in einer recht nahen Zukunft und die Ideen wirken, insbesondere in Hinblick auf die Vergangenheit, authentisch.
Die Message ist deutlich: Unsere Fehler machen uns aus und machen uns nicht zu schlechten Menschen. 
 
Es endet mit einem vielversprechenden Cliffhanger, welcher mich sehr gespannt auf den zweiten Band werden ließ. 
 
Politische Machtkämpfe und ein sehr interessantes und gleichzeitig brutales Weltkonzept lassen mich 4,5 von 5 Federn vergeben. Ihr habt es hier mit einem brutalen Buch zu tun, dessen Gewalt meist keine körperliche ist.

 


1. Wie perfekt willst du sein?

2. Willst du die perfekte Welt?



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