Titel: Wohin du auch gehst
Originaltitel: Bad Romeo
Reihe: Bad Romeo & Broken Juliet #1
Autor: Leisa Rayven
Verlag: Fischer
Genre: Gegenwartsliteratur | Liebe
Seitenanzahl: 496
Erscheinungsdatum: Juli 2015
Preis: 14,99 € | Broschiert | Kaufen?
Der Traum vom unsterblichen Ruhm führt Cassandra Taylor und Ethan Holt zu einer der berühmtesten Schauspielakademien der USA. Bereits während des Vorsprechens kommt es zu einem schicksalshaften Ereignis: Cassandra und Ethan spielen eine gemeinsame Szene so perfekt, als besäßen sie eine tiefe Verbindung und würden sich seit Jahren kennen. Zwischen ihnen herrscht eine Anziehungskraft, die weder einstudiert noch erklärbar ist. Für das Auswahlverfahren erweist sich dies als Glücksfall: Cassandra und Ethan werden als das bekannteste Liebespaar der Geschichte gecastet. Trotz der gegenseitigen Anziehungskraft klappt es privat zwischen den beiden überhaupt nicht. Dennoch sind sie auch in den kommenden Jahren die perfekte Besetzung für große Liebesgeschichten. Und mit jedem Vorhang der fällt, werden Cassandra und Ethan tiefer in das Wunder der Liebe hineingezogen.
Ich habe in letzter Zeit mehrere Bücher gelesen in denen es um Romeo und Julia ging, und somit habe ich auf eine spannende Neuauflage gehofft und keinen „weiteren Abklatsch“ der nicht überzeugen kann.
Das Cover sticht in seinem goldenen Ton heraus, und das hierauf abgebildete Herz lässt augenblicklich auf den Inhalt schließen. Es gefällt mir ausgesprochen gut, ein wundervoller Eye-Catcher. Anmerken muss ich jedoch, dass mir die vielen verschiedenen Schriftarten gar nicht gefallen und ich auch nicht ganz nachvollziehen kann, was damit bezweckt wurde.
Bei mir hat Cassandra von vorne rein mit Sympathie-Punkten aufgewartet. Sie ist ein sehr liebenswertes junges Mädchen in ihrer Vergangenheit, treuherzig und aufrichtig. Im Laufe der Zeit ist sie durch die reichlichen Rückschläge die sie hat erleiden müssen misstrauisch gegenüber ihren Mitmenschen geworden, besonders jedoch in Bezug auf Ethan, der ihr nicht bloß einmal das Herz brach.
Ethan hat den gewöhnlichen „Außenseiter“ und „Arschloch“ Charme, dem wir Frauen immer wieder verfallen. Er ist ein sehr schweriger Mensch, einer von der Sorte: unnahbar.
Er lässt Menschen ungern an sich heran. insbesondere da er weiß, wie es um ihn steht. Jedoch wird ihm genau dies letzlich zum Verhängnis.
„Drei Jahre meines Lebens, in denen ich daran gearbeitet habe, über ihn hinwegzukommen, verpuffen innerhalb eines Sekundenbruchteils.“ (S. 138)
Der Titel „Wohin du auch gehst“ ist bezugnehmend auf den Inhalt zunächst nichtssagend, gar etwas unpassend. Erst wenn man die Titel der Dilogie nebeneinander setzt, wird die Bedeutung etwas offensichtlicher: Wohin du auch gehst – Ich werde immer bei der sein. Eine süße Idee.
Geschrieben ist die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Cassandra. Hierdurch kann man sich sehr gut in sie und ihre Gefühlswelt versetzen, mir fehlte jedoch das ein oder andere Mal der Bezug zu Ethan.
Das interessante an der Erzählweise ist, dass wir es sowohl mit Cassandras Gegenwart im Jahr 2013, als auch mit ihrer Vergangenheit des Jahres 2007 zu tun haben. Das Kennenlernen und ihr gemeinsamer Werdegang werden durch regelmäßige Flashbacks in die Vergangenheit geschildert.
Die Zeitsprünge sorgen dafür, dass dieser doch ziemlich seitenreiche Roman größtenteils schnell und flüssig zu lesen ist, auch wenn er auf einige Seiten hätte verzichten können.
Das Cassandra und Ethan zusammen gehören ist eigentlich von vorne rein offensichtlich. Die Autorin bedient sich hier so einiger Klischees: Der melancholische, heiße Bad Boy; die sexuell frustrierte,
zurückhaltende Jungfrau, natürlich wunderschön und super lieb. Ist alles nichts
Neues und wird auch hier zu nichts Neuem gemacht.
Der Schreibstil von Leisa Rayven ist einfach und doch absolut angenehm und unterhaltend. Die Schlagabtausche zwischen Cassandra und Ethan sorgen für Witz und es macht Spaß die beiden zu beobachten.
Die Nebencharaktere vielen mir zu oberflächlich aus. Es gab die üblichen Protagonisten ohne Tiefgang. Dafür fand ich Elissa, Ethans Schwester, ganz toll und interessant. Von ihr hätte ruhig noch mehr durchscheinen können.
Trotz der vielen Klischees habe ich diesen Roman sehr gerne gelesen. Das Zusammenspiel von Cassandra und Ethan ist mal anrührend, mal nerv tötend, mal frustrierend und mal erotisch.
Mit
letzterem habe ich jedoch sehr gehadert. So gut mir diese Geschichte
auch gefallen hat, mir hat das überspitzte Verhalten von Cassandra
bezüglich ihrer Jungfräulichkeit gar nicht gepasst. Es war nicht
authentisch, nicht erotisch, nicht nachvollziehbar. Ich kann mir auch
kaum vorstellen, dass jemand der dieses Buch gelesen hat, anders über
diese Szenen hat denken können. Für mich war das einfach nur
anstrengend, weil es simpel zu viel des Guten war.
Cassandra und Ethan fühlen sich beide sehr zueinander hingezogen, was nebenbei bemerkt auch jeder in der Schauspielschule sieht. Ihre Beziehung zueinander ist nicht einfach, denn das sind sie nun mal beide nicht. Die Beziehung ging in die Brüche, und doch sollen sie nun – drei Jahre später – wieder zusammen auf einer Bühne ein Liebespaar spielen. Harmonieren tun sie wie immer fantastisch zusammen, doch hapert es scheinbar umso mehr in ihrem Privatleben.
Das Ende besitzt einen gemeinen Cliffhanger, der neugierig auf Band 2 macht.
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