[Rezension] Wolkenschloss - Kerstin Gier





Titel: Wolkenschloss 

Originaltitel:

Reihe:

Autor: Kerstin Gier 

Verlag: Fischer FJB 

Genre: Gegenwartsliteratur | Jugendbuch | Liebe 

Seitenanzahl: 464 

Erscheinungsdatum: Oktober 2017 

Preis: 20,00 € | Gebunden | Kaufen? 

 





Ein magischer Ort in den Wolken. Eine Heldin, die ein bisschen zu neugierig ist. Und das Abenteuer ihres Lebens. 

Hoch oben in den Schweizer Bergen liegt das Wolkenschloss, ein altehrwürdiges Grandhotel, das seine Glanzzeiten längst hinter sich hat. Aber wenn zum Jahreswechsel der berühmte Silvesterball stattfindet und Gäste aus aller Welt anreisen, knistert es unter den prächtigen Kronleuchtern und in den weitläufigen Fluren nur so vor Aufregung. Die siebzehnjährige Fanny hat wie der Rest des Personals alle Hände voll zu tun, den Gästen einen luxuriösen Aufenthalt zu bereiten, aber es entgeht ihr nicht, dass viele hier nicht das sind, was sie vorgeben zu sein. Welche geheimen Pläne werden hinter bestickten Samtvorhängen geschmiedet? Ist die russische Oligarchengattin wirklich im Besitz des legendären Nadjeschda-Diamanten? Und warum klettert der gutaussehende Tristan lieber die Fassade hoch, als die Treppe zu nehmen? Schon bald steckt Fanny mittendrin in einem lebensgefährlichen Abenteuer, bei dem sie nicht nur ihren Job zu verlieren droht, sondern auch ihr Herz.

 

Kerstin Gier ist eine fabelhafte Autorin von der ich soweit auch nur fabelhafte Romane erwarte, weshalb ich mich unglaublich auf ihr neues Werk gefreut habe.


Soooo viele tolle Details! Dieses Cover ist tatsächlich ein kleines Meisterwerk für sich.

Insbesondere wenn man dann den Inhalt erst einmal kennt und einem die ein oder andere Person bekannt vorkommt und man am liebsten mit dem Finger drauf zeigen möchte und etwas rufen wie: "Erwischt! Da hab ich dich endlich!", spätestens dann ist man Feuer und Flamme für dieses Kunstwerk. Es überzeugt einfach durch das Detailreichtum, das schöne violett in dem das Buch gehalten ist und dem Effekt, dass durch das Gold erzeugt wird. Es wirkt ein wenig als würden sich Teile des Bildes in Bewegung setzen.

 


Fanny ist mir für ihre 17 Jahre leider doch etwas zu naiv mädchenhaft. Besonders sympathisch ist sie mir jedoch durch ihre Art geworden, wie sie mit den Gästen des Hotels umzugehen pflegt - insbesondere mit denen die sie gerne mag. Sie ist außerdem ein kleiner Tollpatsch, was nicht mal zwingend ihrem Verhalten zuzuschreiben ist, sondern sind es eben oft die Situationen in die sie gerät, die dafür sorgen, dass sie in Fettnäpfchen tritt.   

 

Das Wolkenschloss scheint ein zauberhafter Ort zu sein, an dem sich gerade die Mitarbeiter täglich erfreuen können (wäre da nicht der strenge Chef oder die gemeine Hausdame Fräulein Müller). Sie alle arbeiten hart und viel und doch scheint sich niemals einer zu beschweren, da das Wolkenschloss sowas wie ihr zu Hause ist.

 

Wir erleben dieses zauberhafte Hotel aus Fannys Sicht. Fanny hat ihr Abitur abgerochen und ist nun als Praktikantin im Wolkenschloss tätig. Als Mädchen für Alles schnuppern wir gemeinsam mit ihr in alle möglichen Bereiche des Hotels rein und lernen alle möglichen Menschen kennen. 

 

Diese Beschreibungen der Menschen, des Umfelds und sogar der Tiere nimmt tatsächlich den Großteil des Buches ein. Der Leser lernt gleichermaßen Mitarbeiter und Gäste des Hotels kennen und einige ihrer Eigenarten. Keiner von ihnen wird tiefgründig beschrieben, dies geht aufgrund der Fülle an Personen mit denen man es zu tun hat auch nicht. Trotzdem hat Kerstin Gier es geschafft mir mit detaillierten, liebevollen Beschreibungen eine breite Masse an Persönlichkeiten ans Herz zu legen.  

 

Sie hat einen schönen Roman geschaffen der sich schnell und flüssig lesen lässt. An Humor und Charme hat es dem Buch nicht gefehlt, denn auch hier gab es mal wieder einige Szenen die mich gut amüsiert haben. 

 

Das Thema Liebe spielt selbstverständlich auch eine Rolle! Es hat sich eine Art Dreiecksbeziehung entwickelt die den Leser neugierig macht. Diese nimmt in der Geschichte einen eher geringeren Stellenwert an, was mir auch gut gefallen hat. Sie hat die Geschichte ergänzt und nicht großartig beeinflusst.


Tatsächlich spannend wurde es dann erst im letzten Drittel der Geschichte, am Tag des großen Silvesterballes. An diesem Tag überschlugen sich die Erzählungen dann beinahe, während die Geschichte zuvor nur so vor sich hin geplätschert ist und alltägliche Geschichten aus dem Hotellalltag beschrieben wurden. Zwar mit viel Witz, und im Nachhinein einigen Anspielungen auf das gut durchdachte Finale, aber während des Lesens gab es für mich nicht mal einen wirklichen Handlungsstrang, ich wusste eine lange Zeit nicht worauf dieses Buch überhaupt hinaus läuft. 

 

Dem Buch fehlt letztlich das gewisse Etwas, insbesondere auf die dann doch etwas erdrückende Seitenanzahl und die höhere Preisklasse des Buches bezogen. Ich habe mich in dieser Geschichte wohl gefühlt und mir haben die vielen witzigen Szenen viel Spaß bereitet, eigentlich sogar das ganze Leben im Wolkenschloss, jedoch reicht mir das für ein wirklich gutes Buch nun mal nicht aus. Ich vergebe somit 3,5 von 5 Federn.

 


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