[Rezension] Wie Monde so silbern - Marissa Meyer





Titel: Wie Monde so silbern 

Originaltitel: Cinder

Reihe: Die Luna-Chroniken #1 

Autor: Marissa Meyer

Verlag: Carlsen 

Genre: Jugendbuch, Fantasy, Märchenadaption, SciFi

Seitenanzahl: 384 

Erscheinungsdatum: Dezember 2013

Preis: 18,90 € [Gebunden] Kaufen?



DE: Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern, arbeitet als Mechanikerin und versucht gegen alle Widerstände, sich nicht unterkriegen zu lassen. Als eines Tages in unauffälliger Kleidung niemand anderes als Prinz Kai an ihrem Marktstand auftaucht, wirft das unzählige Fragen auf: Warum braucht Kai ihre Hilfe? Und was hat es mit dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich, die den Prinzen unbedingt heiraten will? Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie während des großen Balls, auf den Cinder sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh …

 

EN: A forbidden romance. A deadly plague. Earth's fate hinges on one girl . . .

CINDER, a gifted mechanic in New Beijing, is also a cyborg. She's reviled by her stepmother and blamed for her stepsister's sudden illness. But when her life becomes entwined with the handsome Prince Kai's, she finds herself at the centre of a violent struggle between the desires of an evil queen - and a dangerous temptation.

Cinder is caught between duty and freedom, loyalty and betrayal. Now she must uncover secrets about her mysterious past in order to protect Earth's future.

This is not the fairytale you remember. But it's one you won't forget.

 

Von diesem Buch habe ich bisher nur positives gehört. Mehrere Bücherblogs haben mich außerdem so gespannt auf diese Märchenadaption gemacht,  dass ich es kaum noch erwarten konnte. Ich hatte also gar keine andere Wahl.. als ich es dann bei Weltbild für gerade mal 4 Euro entdeckt habe musste es einfach mit. 

 

Die silbernen Ornamente auf dem Cover passen absolut perfekt zum Titel des Buches. Es gehört eindeutig zu eines der schönsten in meinem Bücherregal. Es wirkt schlicht durch das schwarz, und die silbernen Pumps lassen auf die Geschichte der Aschenputtel schließen, die ihren Schuh verlor… Alles somit sehr elegant.

 

Leider jedoch eher ein Fehlgriff wenn man dann tatsächlich an den Inhalt des Buches denkt – es hat einfach nichts damit gemein… Hier lohnt es sich dann vielleicht mal hier drauf zu klicken um das Originalcover einzusehen. 

Beide Cover sind einfach wunderschön!

 

 

Cinder ist einem von Beginn an sympathisch. Sie ist humorvoll, sarkastisch und warmherzig. Dadurch wirkt sie echt!

Sie verwirklicht keine Persönlichkeit ohne jegliche Fehler oder Mängel. Sie selbst kennt ihre Mängel (wenn ich das jetzt mal so bezeichnen darf) und sie hat damit zu leben. Trotz ihres dementsprechend harten Schicksals verliert sie nie die Hoffnung. Sie jammert nicht und gibt einfach immer ihr Bestes. Für andere. Sie hofft auf ein besseres Leben, was ihr wohl niemand verdenken kann.

 

Mich als Leserin haben die Gemeinheiten die ihr angetan wurden teilweise einen kalten Schauer überkommen lassen. Sie alleine hat den Lebensunterhalt für eine Familie aufzubringen, die Cinder ausstößt.

Dadurch dass sie ein Cyborg ist, hat sie ein besonderes Geschick bei der Reparatur von Maschinen. Es ist somit naheliegend das sie als Mechanikerin arbeitet.

Als Cyborg wird sie von der Menschheit mit Verachtung angesehen, kein Wunder also das sie versucht es größtenteils zu verdecken, beispielsweise durch die Handschuhe die sie immer trägt. Sie hat keine Rechte, und unter der Vormundschaft von Adri sowieso nicht!

 

Adri hat bei einer Fahrt nach Europa ihren Mann an der Pest verloren, der kurz zuvor Cinder adoptiert hat. Nun steht diese Cinder gegenüber voll Hass dar, lässt diese schuften ohne das sie wirkliche Gegenleistungen erhält und ist kurz gesagt einfach nur ein absolutes Biest. Die kurzen Momente in denen man Mitleid mit ihr erhalten könnte versaut sie jedes Mal selbst.

 

Einzig Peony ist ihr gegenüber offen und warmherzig. Sie liebt Cinder wie ihre eigene Schwester auch wenn diese nur durch die Adoption Cinders in ihre Familie gelangt ist.

Sie hat eine tolle Persönlichkeit! Sie liebt sowohl Cinder als auch ihre Familie, sieht es aber nicht gerne wenn diese Cinder schlecht behandelt. In dem Fall greift sie auch mal ein und verteidigt sie. Sie ist sehr humorvoll und man hat es sehr gerne, wenn sie in den einzelnen Textstellen dabei ist.

 

Iko ist ein absolutes Goldstück. Nachfolgend verwende ich ein Zitat von ihr. An dieser Stelle konnte ich wirklich nicht mehr an mich halten. Sie tat der Geschichte gut und hat diese einfach wunderbar aufgepeppt. Und auch wenn sie „nur eine Maschine“ ist, hat sie starke Gefühle. 

 

Prinz Kaito, kurz auch (Prinz) Kai genannt, ist ebenfalls sehr liebenswürdig. Durch den doch so plötzlichen Tod seines Vaters hat er den ganzen Asiatischen Staatenbund zu regieren und sich mit Sachen rumzuschlagen, die weit über seine Kenntnisse hinausgehen.

Trotz seiner Aufgaben ist er offenherzig, bleibt bodenständig und erledigt seine Aufgabe mit einem bewundernswerten Gerechtigkeitssinn. Er ist nett und lässt sich die Zeit die er benötigt für Dinge, die er tun möchte und nicht muss.



Cinder verzog das Gesicht. „Glaubst du, sie hat einen Virus?“
„Vielleicht war Prinz Kais Sex-Appeal zu viel für ihre Programmierung.“
„Jetzt lass den Prinzen mal aus dem Spiel, okay?“
„Das wird schwer. Immerhin arbeitest du an seiner Androidin. Stell dir mal all die Dinge vor, die sie weiß, all das, was sie gesehen hat und …“ Ikos Stimme stockte. „Glaubst du, sie hat ihn schon mal nackt gesehen?“

(Iko / S.192)

 

Zu Beginn: Ich habe mit Absicht sowohl die Englische Inhaltsangabe als auch die Deutsche für euch notiert. Wenn ihr das Buch lest, wird euch mit Sicherheit bewusst weswegen. Der deutsche Klappentext ist meiner Meinung nach leider etwas nichtssagend was die eigentliche Geschichte angeht (ähnlich wie beim Cover..).

 

Mir ist es etwas schwer gefallen während der ersten Seiten in die Geschichte einzutauchen, da alles, was einem zu Beginn an außergewöhnlichen Begrifflichkeiten unterkommt erst nach und nach aufgeklärt wird. Somit wusste ich nicht was es mit einem Cyborg auf sich hat, was diese Droiden sind und wie die Welt überhaupt als solche entstanden ist.

 

Marissa Meyer entführt den Leser in eine scheinbar vollkommen neue Welt mit Droiden, Lunariern und Cyborgs. Diese Märchenhafte Mischung aus Fantasy, Blicken auf die Zukunft und Dystopischen Elementen schafft eine wunderbare Atmosphäre.

 

Die ganze Geschichte verfolgt die uns allen bekannte Story-Line  Aschenputtels. Der Vater stirbt, die böse Stiefmutter nimmt das Kind an sich, das Kind hat für die Familie zu rackern.

Durch die neuen und gewagten Fantasy-Elemente wird die Geschichte wunderbar aufgepeppt.

Die Autorin hat einige Punkte abgewandelt, so hassen Cinder nicht beide Schwestern, sondern Peony, die jüngere Schwester, hat Cinder lieb und ganz tief in ihrem Herz verankert.

 

Ich habe mir zu Beginn etwas Sorgen gemacht, dass Cinder, dadurch das ein großer Teil ihrer selbst aus Maschinen besteht, zu kalt auf mich wirken würde. Ein Glück habe ich mich hierbei getäuscht! Die Autorin hat es geschafft eben dieses Thema des Öfteren aufzugreifen und ihrem Charakter die benötigte Herzensgüte zuzusprechen.

Cinders Gefühle und Gedankengänge waren jederzeit für mich nachzuempfinden, und ich als Leserin konnte dauerhaft mitfiebern, zweifeln und hoffen. Genauso erging es mir auch mit den anderen Charakteren in diesem Buch. Ich konnte zu jedem eine gewisse Beziehung aufbauen.

Das Buch ist in verschiedene Kapitel und  Abschnitte unterteilt. Jeder Abschnitt beginnt mit einem tollen Zitat aus dem originalen Aschenputtel-Märchen und deutet das Geschehen des folgenden Abschnitts an.

 

Die meiste Zeit werden die Geschehnisse aus Cinders Sicht betrachtet. Es gibt immer wieder einzelne Kapitel die dann jedoch aus Kais Sicht stammen. Das schafft eine nette Abwechslung.

 

Die Liebesgeschichte von Kai und Cinder hat mir fast am besten gefallen. Diese ist nicht aufdringlich, wie die meistens, sie plätschert viel eher vor sich hin. Jede Szene in denen die beiden aufeinander treffen ist purer Lesegenuss! Das Flirten und die immer währenden Krisen zwischen denen sich beide von ihren eigentlichen Problemen ablenken. Wirklich sehr gelungen.

 

Marissa Meyers Schreibstil ist atemberaubend. Die Seiten sind nur so verflogen, und es ist unglaublich einfach zu lesen gewesen. Der Schreibstil ist locker und doch ausgereift.

 

Bemerkt habe ich, dass sie sich keineswegs mit Nebensächlichkeiten beschäftigt hat. So weiß ich glaube ich bis jetzt nicht welche Haarfarbe Cinder eigentlich hat – das stört jedoch keineswegs denn dadurch dass all diese Nichtigkeiten ausgeblieben sind konnte sich die Autorin voll und ganz auf den Charakter konzentrieren und diesen wunderbar ausarbeiten. 

 

Durch viele Wendungen und nervenaufreibenden Szenen hat die Autorin es außerdem geschafft den Leser dauerhaft bei Laune zu halten und einen absoluten Pageturner geschaffen!

Richtig aufregend wird es dann jedoch als die Lunarier mit ins Spiel kommen. Insbesondere ihre Königin – Die Königin des Mondes Levana – lässt dem Leser einen Schauer über den Rücken laufen. Sie ist einfach boshaft und ihre Manipulationen und insbesondere ihre Fähigkeit dazu, Menschen fühlen und denken zu lassen was sie möchte, ist erschreckend und beängstigend.

Jeder Charakter wurde so wunderbar ausgearbeitet, dass es einfach ein unglaublicher Spaß war, ihr Leben mit zu verfolgen, mit all den Turbulenzen.

 

Ich habe jedoch auch eine Kritik zu äußern, die mich leider doch mehr gestört hat als erwartet. Ich wusste bereits zu Beginn was am Ende des Buches geschehen wird, und das einzig wegen Anspielungen der Autorin. Die Andeutungen waren einfach zu ausgeprägt, als das man sie hätte „überlesen“ können und somit kam bei mir an der wohl wichtigsten Stelle keine richtige Spannung auf. Wie auch? Marissa Meyer hätte dem Leser diese relevanten Informationen anders vermitteln können. Vielleicht nicht ganz so aufdringlich.

 


Abschließend kann euch mitteilen, dass mich dieses Buch in seinen Bann gezogen hat und mich nicht mehr hat freigeben wollen. Es hat mich bildlich verschlungen und erst am Ende wieder ausgespuckt! :D

Ich konnte mir zwar denken wie all das ausgehen wird, jedoch gibt’s es auch nun noch genug offene Fragen die dann hoffentlich in den Folgebänden aufgeklärt werden. Ich bin seeeehr gespannt und wie ihr vielleicht bereits gelesen habt, habe ich mir bereits den zweiten Teil gekauft und zu lesen begonnen…. Dieser Auftakt deutet auf eine so wundervolle Reihe in einer Welt hin, die nur so vor Fantasie strotzt. Genau mein Ding also! 


Ich vergebe gute 4,5/5 Federn für den Auftakt einer vielversprechenden Reihe!




1. Wie Monde so silbern

2. Wie Blut so rot

3. Wie Sterne so golden

4. Wie Schnee so weiß




9 Kommentare :

  1. Hey Phyllis,

    ich fand es auch ein wenig schade, dass das "große Geheimnis" für den Leser schon recht früh so offensichtlich präsentiert wurde :-( Super das du schon mit Band 2 angefangen hast, denn du kannst dich wirklich sehr auf die restlichen Bücher freuen!

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Oh ja ich bin schon wieder Hin und Weg vom zweiten Band! Gerade erst begonnen und bereits die ersten 160 Seiten hinter mir..das geht viel zu schnell!
      Liebste Grüße, Phyllis.

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    2. Deine Rezension ist echt gut.
      Das Buch kommt auf jedenfall auf meine Amazon Wunschliste.
      Liebste Grüße Jeff43

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  2. Huhu,
    dein Foto erinnert mich an meins von der Rezension. Habe auch einen Schuh drauf gepackt. Sehr witzig, dass du die erste bist, die ich mit der selben Idee gesehen habe. :D
    Hier ist übrigens meine, sieht aber ingesamt schon anders aus: http://cirillavoncintra.blogspot.de/2015/07/wie-monde-so-silbern-marissa-meyer-luna.html
    Eine sehr schöne Rezension hast du da geschrieben. Und ich bin etwas neidisch, weil du die anderen Bände noch vor dir hast. Ganz viel Spaß dabei!
    Liebe Grüße
    Ciri

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    1. Ja ich habe das witzigerweise auch noch nirgends sonst gesehen - bis jetzt. :D
      Ja ich bin auch begeistert dabei den zweiten Teil zu lesen!
      Bin direkt mal als Followerin bei dir geblieben.
      Liebste Grüße, Phyllis.

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  3. Das freut mich sehr. :) Habe mich bei dir auch niedergelassen. :D Wie gefällt dir Scarlet denn bisher?

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    1. Hi Ciri,
      mittlerweile hast du das ja bestimmt schon in meiner neusten Rezension gelesen :)
      Liebst, Phyllis.

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  4. Huhu Phyllis,

    ich finde das Foto mit dem Cover und den Schuhen total gelungen!! So etwas ist schlicht und trotzdem total kreativ, total super! *-* Mal abgesehen davon, dass es wundervoll mit dem Cover harmoniert, sehen deine Schuhe echt mega aus! =D Sie Glitzern!!!!! *O*
    Wieder eine Rezension von dir, der ich nur zustimmen kann. Mir war das Ende auch zu offensichtlich und die Andeutungen zu offensichtlich, aber die geniale Märchenadaption mit diesen tollen Charakteren hat so einiges weg gemacht. Man hängt an den Seiten, obwohl man die Geschichte von Cinderella ja theoretisch schon kennt. Iko ist mein Highlight dieser Reihe! Sie ist so witzig (tolles Zitat übrigens). =D

    Ganz liebe Grüße
    Leni =)

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    1. Hei Leni,

      ja ich liebe Iko auch und das Zitat... es hat einen absoluten Lachanfall bei mir verursacht!!

      Liebst, Phyllis.

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