[Rezension] Das Juwel, Die Gabe - Amy Ewing






Titel: Das Juwel, Die Gabe

Originaltitel: The Jewel

Reihe: Das Juwel #1

Autor: Amy Ewing

Verlag: Fischer FJB

Genre: Jugendbuch, Fantasy, Dystopie

Seitenanzahl: 448

Erscheinungsdatum: August 2015

Preis: 16,99€ [Gebunden] Kaufen?







Nicht nur das Cover überzeugt!



Zum Inhalt:

Violet lebt in Armut, aber sie hat eine besondere Gabe. Eine Gabe, die ihre Chance und ihr Fluch zugleich ist


Violet Lasting ist etwas Besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken. 

 

Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen?
Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel. 

 

Meine Erwartungen:

Sie konnten kaum höher sein!
Ab dem Zeitpunkt an dem ich von der Erscheinung dieses Buches erfahren habe, musste ich es einfach haben. Es hat förmlich nach mir gerufen! Die Mischung aus Liebesgeschichte und Fantasy-Roman hat mich einfach angesprochen und ich habe es mir dann auch nach kürzester Zeit angelegt.

 

Das Cover:

Das Cover ist wahrhaft eines der schönsten in meinem Bücherregal!

Das Gesicht der Person auf dem Cover ist nur teilweise zu sehen, dafür jedoch das wirklich traumhaft schöne Kleid und die hochgesteckten brünetten Haare.

Sehr toll ist es, dass Violet das Kleid auf dem Cover im Buch tatsächlich getragen hat!

Besonders schön ist es außerdem, dass die Glitzerpartikel auf dem Cover nicht nur gemalt sind, sondern dass man sie sogar  fühlen kann.

Das Cover lässt Vergleiche mit der Selection-Reihe zu, vom Inhalt her liegt man hierbei jedoch eindeutig daneben.

 

Die Charaktere:

Violet wirkt sehr vernünftig auf mich. Ihr ist die Familie am wichtigsten und sie wünscht sich nichts mehr, als ihre Zeit mit ihr verbringen zu können. Jedoch ist ihr das leider nicht vergönnt. Durch ihre Gabe, an der sie nicht wirklich gefallen findet, wurde sie ihrer Familie entrissen und muss, vollkommen egal wie viele Schmerzen es ihr bereitet, ihre Gabe erlernen und trainieren.

Der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben ist absolut nachvollziehbar, genauso wie die permanente Angst vor der Schwangerschaft sehr gut dargestellt wird.

Im Laufe des Buches wirkt sie immer naiver. Sie scheint immer weniger im Voraus zu bedenken, was ich schon viel eher bedacht habe, ohne in ihrer Situation zu stecken. Zusätzlich trifft sie einige, doch eher dumme Entscheidungen im Verlauf des Buches.

Einerseits scheint sie unglaublich zerbrechlich zu sein, andererseits ist sie sehr stur und hofft bis zum Schluss auf ein anderes Schicksal für sich selbst.

Der ihr zugeschriebene Charakter ist im Grunde die Typisierung der Jugendbuchprotagonisten, und doch hat sie etwas sehr spezielles an sich, sodass der Leser gerne ihren Leidensweg und ihre glücklichen Momente nachverfolgt.

 

Lucien ist mir wirklich sehr sympathisch, alleine aus dem Grund, dass er einer Person die er nicht einmal wirklich kennt und nicht einmal kennen dürfte unbedingt helfen möchte. Er wehrt sich gegen den Adel und ihre Handhabung mit ihrer so speziellen Situation.

 

Ash handelt meines Erachtens nach an den seltsamsten und unpassendsten Momenten unangemessen aufbrausend. Er als Person ist mir reichlich unbekannt geblieben, da sich die „Liebesgeschichte“ von ihm und Violet doch reichlich schnell entwickelt hat und man nicht viel mehr von ihm erfährt, als dass er eine schwere Kindheit, und allgemein ein unangenehmes Leben hat, dass er jedoch nicht ändern kann.

 

Die Gräfin (Pearl) überrascht einen im Verlauf immer wieder. Der Leser weiß nie genau wenn er ihr trauen kann und wann nicht. Sie ist tatsächlich ein sehr undurchsichtiger Charakter. Manchmal grausam, und manchmal sogar ansatzweise freundlich.

 


Zitate an denen ich gefallen gefunden habe:

„Da es jetzt bald so weit ist, wird mir klar, dass das diffuse Gefühl, das ich vorher nicht richtig fassen konnte, nun stärker hervortritt: Angst. Es sticht mir in der Lunge, umklammert meinen Magen, krallt sich in die Schädelbasis. Ich spüre es wie einen Fremdkörper, wie ein eigenständiges Wesen.“ (S. 84/ Violet) 

„Hoffnung ist ein kostbares Gut, nicht wahr?“, sagt sie leise. „Und doch wissen wir sie erst zu schätzen, wenn sie fort ist.“(S. 312/ Gräfin)


Meine Meinung:

Mir gefällt es, wie man in die Geschichte eingeführt wird. Man wird direkt in das grausame Geschehen vom Juwel geschmissen.

 

Der Schreibstil der Autorin ist begeisternd. Sie hat sich den verschiedenen Personen angepasst, sodass die gesprochene Sprache je nach Umgebung variiert. Auch sonst lies es sich sehr leicht und flüssig lesen. Die Ich-Perspektive, also die Sicht der Dinge des Surrogats Violet, sorgt dafür, dass man alles beinahe hautnahe miterleben kann.

 

Die Orte im Buch werden wunderbar detailliert beschrieben, sodass es gar nicht anders möglich ist, als dass direkt zahlreiche Bilder im Kopf erscheinen.  Die Umgebung die Amy Ewing geschaffen hat, ist wirklich gut durchdacht. Jegliche Szenerie ist bestens nachvollziehbar dargestellt. Es wirkt, als könne man diese Welt berühren.

Sehr schön ist außerdem, dass eine Karte der ewigen Stadt abgebildet ist, obwohl diese meiner Meinung nach doch etwas genauer hätte sein können.

 

Die Geschichte besitzt jedoch vereinzelnd kleine Denkfehler, die bloß beim genaueren Hinsehen auffallen. Beispielsweise ist es mir Schleierhaft, wie die Herzogin Schränke voll mit Kleidern haben kann, die ihrer Surrogat ausgezeichnet passen, wenn sie doch vor der Auktion nicht einmal wusste wen sie bekommen würde und welche Maße die Kleidung besitzen muss.

Solche minimalen Fehler sind öfter unterlaufen – stören jedoch nicht weiter.

Sonst gibt es meines Erachtens nach keine weiteren groben Denkfehler der Autorin, die die Geschichte unrealistisch darstellen lassen.

 

Im Mittelteil zieht sich die Geschichte etwas, da eher wenig geschieht, es stört jedoch nicht wirklich, da einem die Freude am Lesen deswegen nicht abhanden kommt!

Die Liebesgeschichte von Violet und Ash spielt sich eher im Hintergrund ab, ist meinem Erachten nach jedoch irgendwie Fehl am Platz.

Die große Liebe der Hauptprotagonistin kam schlagartig und es hätte der Geschichte wirklich gut getan, hätte die Autorin ihr kennenlernen bereits früher eingefädelt oder hätten sich die beiden langsamer kennengelernt.

Bei Violet und Ash fehlt mir eindeutig die emotionale Tiefe.

Sie haben sich innerhalb von 30 Seiten kennengelernt, und unsterblich verliebt, was für mich vollkommen unrealistisch und kitschig ist. Es wirkt beinahe so als hätte Amy Ewing erst in der Mitte des Buches bemerkt, dass noch keinerlei Liebesgeschichte in ihrem Buch vorhanden ist und als wolle sie diese dann so schnell wie möglich hinein- und voranbringen.
Meiner Meinung nach wäre es somit tatsächlich nicht notwendig gewesen und es hätte der Geschichte keineswegs einen Abbruch gemacht, hätte sie diese komplett ausgelassen. Stören tut sie jedoch auch nicht wirklich, somit kann der Leser gescheit darüber hinwegsehen.

 

Amy Ewing fasziniert mit ihrer doch so originellen, genialen und grausamen Idee, die einzigartig im Genre Dystopie/Fantasy ist und die ich so noch nie zu lesen bekommen habe.

 

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Mädchen, beinahe noch Kindern, die durch ihre Gabe in der Lage sind Kinder von anderen Leuten auszutragen. Diese Mädchen werden gehalten wie Haustiere, wie Sklaven und dazu gezwungen durch das Austragen fremder Kinder den Adel vor dem Untergang zu bewahren.

Der Adel beherrscht zwar die Stadt, kann sie jedoch nicht erhalten, weswegen es dieses perfide Leihmuttersytem gibt.

 

Mich hätte es gefreut etwas mehr über diese Welt zu erfahren in der das Juwel spielt. Insbesondere die Hintergründe dieser Welt.

Was hinter dem Meer liegt, interessiert mich jedoch am meisten. Ich hoffe sehr, dass sich das in den Folgebänden klärt!

 

Auch über die Zeugung der Kinder und wie das explizit abläuft erfährt man fast nichts, auch wenn das Buch inhaltlich genau davon handelt.

 

Das Ende hat durch den Cliffhanger und die Entscheidung die Violet getroffen hat überzeugt. Amy Ewing hat auf jeden Fall dafür gesorgt, dass der Leser es kaum erwarten kann Band 2 zu lesen! Leider ist dieser noch nicht auf dem Markt.. 

Dieses tolle Buch erhält von mir 4,5/5 Federn.

Lust auf mehr? Hier einlesen!

 

 



3 Kommentare :

  1. Hallo Phyllis,
    mir hat dieses Buch auch sehr gut gefallen und ich bin auf die Fortsetzung gespannt.
    Schöne Rezi.
    Liebste Grüße,
    Hibi

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    1. Vielen Dank! Ich warte noch immer geduldig auf Band 2...
      Liebste Grüße, Phyllis.

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  2. Huhu Phyllis,

    wir haben wirklich eine ähnliche Meinung von dem Buch :)
    Die kleineren Denkfehler sind mir ehrlich gesagt überhaupt nicht aufgefallen, aber sie haben dein Lesevergnügen anscheinend ja auch nicht groß gestört xD
    Das Cover finde ich auch wunderschön ♥ Es ist glaube sogar das schönste in meinem Regal.

    Liebe Grüße
    Tina

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